Wärmepumpe Kosten: Womit muss ich rechnen?

Wärmepumpen sind beliebte Wärmeerzeuger. Schließlich lässt sich damit kostenlos Energie aus Luft, Wasser oder Erde nutzen, womit sie erheblich zur Realisierung der deutschen Klimaziele beitragen. Zudem wird die Anschaffung mit einer hohen staatlichen Förderung belohnt. Doch was kostet eine Wärmepumpe? Wir geben Ihnen einen Überblick.

    Inhaltsübersicht

  • Wann ist eine Wärmepumpe empfehlenswert?
  • Kosten für Wärmepumpen hängen vom Typ der Wärmepumpe ab
  • Betriebskosten als wichtiger Kostenfaktor
  • Kosten der Wärmepumpe mit staatlicher Förderung senken

01. Wann ist eine Wärmepumpe empfehlenswert?

Aufgrund der stetigen Weiterentwicklung und des hohen technischen Fortschritts sind Wärmepumpen mittlerweile nicht mehr nur für den Neubau geeignet. Dank höherer Heizleistungen und Vorlauftemperaturen eignen sich die umweltfreundlichen Heizsysteme inzwischen auch sehr gut für Alt- und Bestandsbauten.

Wichtig ist, dass Sie dabei den energetischen Zustand Ihres Hauses betrachten. Eine gut gedämmte Fassade sowie Türen und Fenster machen oftmals einen großen Unterschied in puncto Effizienz der Wärmepumpe und schlagen sich letztendlich auch auf die Betriebskosten nieder. Großflächige Heizkörper, wie Fußbodenheizungen, bilden ideale Voraussetzungen, aber auch mit normalen – etwas größer dimensionierten – Heizkörpern lässt sich das Eigenheim mittels Wärmepumpe gut und effizient beheizen.

Empfehlenswert ist eine Wärmepumpe auch dann, wenn bereits Photovoltaik genutzt wird oder eine PV-Anlage geplant ist. Der mit Sonnenkraft umweltfreundlich erzeugte Strom kann dann für den Betrieb der Wärmepumpe genutzt werden.

02. Kosten für Wärmepumpen hängen vom Typ der Wärmepumpe ab

Wenn Sie eine Wärmepumpe kaufen, nutzen Sie ein Heizsystem, das Umgebungsenergie als Wärmequelle nutzt. Entweder aus der Umgebungsluft, dem Grundwasser oder dem Erdreich. Da sie mit Strom betrieben werden, spielen neben den Anschaffungs- und Installationskosten auch die Betriebskosten eine Rolle.

Entscheidend für die Kosten Ihrer Wärmepumpe ist der Wärmepumpentyp. Denn während eine Luftwärmepumpe kaum Vorarbeiten erfordert, können z. B. für eine Erdwärmepumpe umfangreiche Bohrungen und Vorprüfungen notwendig sein. Die Preisspanne für Heizsysteme mit Wärmepumpen ist daher sehr groß, da sie sich vor allem hinsichtlich ihrer Erschließungskosten unterscheiden.

Wichtig: Wenn Sie eine Erdwärmepumpe mit Erdwärmekollektoren und Erdsonde verwenden wollen, müssen Sie im Vorfeld erst abklären, ob eine solche Installation an Ihrem Standort überhaupt möglich ist.

  • Kosten für Luft-Wasser-Wärmepumpen

Die Anschaffungs- und Installationskosten für eine Luftwärmepumpe sind verhältnismäßig günstig. Insgesamt sollten Sie mit Gesamtkosten zwischen 27.000 und 40.000 Euro rechnen. Die Preisspanne ergibt sich aus den individuellen Anforderungen (u. a. Nutzerverhalten, energetischer Zustand des Hauses) an die Wärmepumpe. So bieten wir Luft-Wasser-Wärmepumpen in Leistungsstufen von 5 bis 16 kW an und decken damit ein breites Spektrum der Anforderungen im Altbau ab. Wenn Sie sich für die Luftwärmepumpe von Ciarra entscheiden, sind die Kosten für den Elektriker, Fundamentbauer sowie das komplette Rundum-Paket von Planung bis Wartung bereits in diesem Preis enthalten.

Info: Die Ciarra Wärmepumpe kostet bei einer Leistung von 12 kW ab 32.500 Euro. Mit der Förderung von bis zu 35 Prozent zahlen Sie am Ende rund 21.000 Euro.

  • Kosten für Sole- oder Wasser-Wasser-Wärmepumpen

Erdwärmepumpen und Grundwasserwärmepumpen sind aufgrund der hohen Installationskosten teurer in der Anschaffung. Dafür sollten Sie zwischen 40.000 und 50.000 Euro einplanen. Je nach Boden und Untergrund können die Erschließungskosten nochmals stark variieren. Für die Umbauarbeiten sollten Sie übrigens ca. 8 Monate einplane.

Wichtig: Bedenken Sie dabei immer, dass Wärmepumpen mit bis zu 40 Prozent staatlich gefördert werden und ein großer Teil der Anschaffungskosten damit zurückgezahlt wird. 

03. Betriebskosten als wichtiger Kostenfaktor

Für ein Einfamilienhaus beträgt der Stromverbrauch einer Wärmepumpe ca. 4.000 bis 6.000 kWh. Auf Basis des aktuellen Strompreises von 40 Cent pro kWh (Stand Juli 2022) ergibt sich so ein jährlicher Verbrauch von 1.600 bis 2.500 Euro.

Entscheiden Sie sich für den günstigeren Stromtarif für Wärmepumpen, sparen Sie 20 bis 25 Prozent gegenüber üblichen Haushaltsstrom. Dank des Wegfalls der EEG-Umlage ab 1. Juli 2022 verringerten sich die Stromkosten abermals. Eine vierköpfige Familie soll so 300 Euro Stromkosten pro Jahr einsparen.

So ermitteln Sie die Betriebskosten für Ihre Wärmepumpe

Um den Stromverbrauch einer Wärmepumpe zu ermitteln, kann die Leistungszahl (JAZ oder SCOP/COP) ins Verhältnis zum Strompreis gesetzt werden.

Strompreis je kWh / Leistungszahl = Kosten pro kWh Wärme

Je höher die Leistungszahl ausfällt, desto wirtschaftlicher kann eine Wärmepumpe betrieben werden.

An dieser einfachen Rechnung wird außerdem deutlich, wie sich die Wirtschaftlichkeit nochmals erhöhen lässt, wenn der Strom z. B. selbst mit einer PV-Anlage erzeugt wird.

Betriebskosten hängen maßgeblich von der Leistungszahl ab

Die Leistungszahl ist eine wichtige Leistungsangabe für Wärmepumpen und beziffert ihre Effizienz. Um sie zu errechnen, wird die erzeugte Wärmemenge durch die dafür eingesetzte Strommenge geteilt.

Beispiel: 20.000 kWh Wärmemenge / 5.000 kWh Strom = 4,0

Je höher die Leistungszahl, desto geringer fallen die Heizkosten aus, da, einfach formuliert, mehr Wärme aus Strom gewonnen wird. Bei effizienten Wärmepumpen liegt diese zwischen 3,0 und 4,5.

Wichtig: Um von der staatlichen Heizungsförderung nach BEG Gebrauch zu machen, muss die errechnete JAZ bei mindestens 2,7 liegen.  

04. Kosten der Wärmepumpe mit staatlicher Förderung senken

Seit 2021 gilt die Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG). Die entsprechenden Förderrichtlinien wurden im Sommer 2022 sowie im Januar 2023 noch einmal angepasst. Für Wärmepumpen ist eine Maximalförderung von 40 Prozent möglich. Gestrichen wurden bereits im Sommer sämtliche Förderungen für Gasheizungen. Ziel der Änderung war es, die knapperen zur Verfügung stehenden Mittel auf mehr Haushalte zu verteilen und gleichzeitig einen Impuls zu setzen, um unabhängiger von Gas zu werden.

Entscheidend für die Förderung der Wärmepumpe ist (neben der JAZ) die „jahreszeitbedingte Raumheizungseffizienz“ (ETAs). Sie gibt ebenfalls Auskunft zur Effizienz der jeweiligen Wärmepumpe und muss einen Mindestwert erreichen, um als förderfähig zu gelten. Eine Liste des BAFA mit förderfähigen Wärmepumpen finden Sie hier.

 Technische Voraussetzung für den Erhalt der staatlichen Förderung ist die Durchführung eines hydraulischen Abgleichs nach Verfahren B sowie die Installation eines Wärmemengen- und Stromzählers, damit die Effizienz regelmäßig gemessen werden kann. Eine Förderung ist ebenfalls möglich, wenn die Wärmepumpe mit einem weiteren alternativen Energieerzeuger wie Solarthermie installiert wird. Hybridsysteme mit Gasheizungen werden nicht mehr gefördert, hier wird ausschließlich die Wärmepumpe mit 25 Prozent gefördert.

Von der Förderung Gebrauch können alle Eigenheimbesitzer machen, die einen Altbau energetisch sanieren, in dem die Heizung bereits mindestens zwei Jahre in Betrieb war.

Wichtig ist ebenfalls: Der Förderantrag muss vor Beauftragung des Fachbetriebs beim BAFA eingehen.

Sind diese Voraussetzungen erfüllt, haben Sie folgende Förderoptionen:

  • 25 Prozent bei Neuanschaffung einer Wärmepumpe
  • 35 Prozent, wenn die Wärmepumpe gegen eine alte Ölheizung getauscht wird
  • 35 Prozent, wenn die Wärmepumpe gegen eine alte Gasheizung getauscht wird, die mindestens 20 Jahre alt ist
  • + 5 Prozent, wenn die neue Wärmepumpe eine Sole-Wasser- oder Wasser-Wasser-Wärmepumpe ist ODER die Wärmepumpe ein natürliches Kältemittel nutzt

Für unsere Luftwärmepumpe erhalten Sie demnach bis zu 35 Prozent Förderung. Darüber hinaus erfüllt sie alle Effizienzanforderungen des BEG, um als förderfähig zu gelten.